Ich erinnere mich noch gut an die Zeit meines Zivildienstes als Rettungssanitäter beim Roten Kreuz in Österreich. Es waren neun intensive Monate, die ich wahrscheinlich nie wieder vergessen werde. Einerseits, weil ich viele schöne, aber auch herausfordernde (um es nett zu formulieren) Erfahrungen gemacht habe, und andererseits, weil ich zum ersten Mal ein regelmäßiges Einkommen von etwa 900 € im Monat hatte.
Unvorhergesehene Ausgaben einplanen
Meine ersten Schritte im Personal Finance Bereich machte ich dank dem Buch „Rich Dad Poor Dad“ welches ich kurz zuvor gelesen hatte. Ich möglichst viel von meinem verdienten Geld nutzen, um mir für mein bevorstehendes Studium ein finanzielles Polster aufzubauen und gleichzeitig mit dem regelmäßigen Investieren zu beginnen. Um meine Finanzen im Blick zu behalten, erstellte ich mir eine einfache Excel-Tabelle (was denn sonst 😊).Ich begann damit, jede noch so kleine Ausgabe sofort einzutragen. Es war fast schon spannend zu sehen, wohin mein Geld floss und wie viel ich am Ende des Monats übrig hatte. Da ich noch bei meinen Eltern wohnte und nur für mein Mittagessen und meine Freizeitaktivitäten aufkommen musste, schaffte ich es tatsächlich in acht der neun Monate, mein gesetztes Budget einzuhalten. Dieses Gefühl der Kontrolle über meine Finanzen war unglaublich befriedigend und motivierte mich, weiterhin diszipliniert zu bleiben.
Anpassungsfähigkeit beim finanziellen Tracking
Doch mit dem Auszug von zuhause und dem Beginn meinesStudiums änderte sich meine Erfolgsquote relativ schnell. Plötzlich standenAusgaben für Miete, Lebensmittel, Studienmaterialien und vieles mehr auf derTagesordnung. Die Anzahl der verschiedenen Ausgabenkategorien explodierteförmlich, und mein simples Excel-Sheet stieß schnell an seine Grenzen. DasBudgetieren wurde zu einer weitaus komplexeren Aufgabe, und es war trotz meinerMotivation nicht mehr so einfach, mein gesetztes Ziel zu erreichen.
Ich setzte mir zum Beispiel das Ziel, maximal 20 € im Monatfür Kleidung und 50 € für Restaurantbesuche auszugeben. Doch ich stellte fest, dass ichdiese Vorgaben quasi nie so erreichte, wie ich es mir vorgestellt hatte – entweder schoss ich komplett darüber oderblieb deutlich darunter. Jede Woche kamen unerwartete Ausgaben hinzu, die meinePlanung durcheinanderbrachten. Es wurde immer nerviger, alles einzutragen, daich im Vorhinein fast schon wusste, dass es sich aus Grund XY wieder nichtausgehen würde.
Ich lernte also, dass man beim finanziellen TrackingAnpassungsfähigkeit braucht und unvorhergesehene Ausgaben einplanen sollte.Flexibilität und realistische Ziele sind entscheidend, um nicht die Motivationzu verlieren und langfristig erfolgreich zu budgetieren.
Diese Felexibilität erreicht ich mit „Net worth tracking“was man auch als als „personal Balance sheet“ verstehen kann.
Da das Budgetingzu detailliert und aufwendig war, habe ich überlegt worauf es für mich wirklichankommt, und das war zu wissen ob mein gesamt Vermögen steigt und wenn ja um wieviel?
Ich habe alsobegonnen, immer am Anfang des Monats, meine Konto-, Depot sowie Bargeldstände aufzusummierenum mein gesamt Vermögen zu errechnen.
Innerhalb von 5Minuten kann ich so einen sehr guten Überblick über die finanzielle Situationerlangen und sehen ob ich mich auf dem richtigen oder den falschen Weg befindebeziehungsweise ob ich mit meiner Steigerungzufrieden ist. Wenn man also mehr vermögen hat, gut, wenn nicht, nicht.